Council für Schulen

Das Programm »Council in Schulen« wurde für 800 000 Schüler*innen in Kalifornien aufgelegt und inzwischen auch in Deutschland begonnen. Die Erfahrung in diesem Programm zeigt: in dem Maße, wie ich mich selber als Mensch wahrgenommen fühle, entdecke ich, dass die anderen auch Menschen sind und nicht nur verfeindete Gangmitglieder, blöde Lehrer oder dergleichen. Die Gewaltrate, besonders an Schulen, die Probleme der Integration von Gruppierungen mit verschiedenen religiösen, ethnischen und kulturellen Hintergründen bewältigen müssen, sinkt und der Zensurenspiegel steigt.

So kann »Council in Schulen« ein wichtiges Instrument zur Etablierung einer wertschätzenden Kommunikationskultur sein, die den Schüler*innen und Lehrer*innen einen achtsamen Umgang miteinander und in ihrem sozialen Umfeld ermöglicht.

Wenn wir z.B. im Rahmen einer schulinternen Lehrer*innenfortbildung Council in Schulen bringen, können wir feststellen, dass sich innerhalb eines Tages der Umgang mit- und das Verständnis füreinander signifikant verbessert. Damit diese Erfahrung kein singuläres Erlebnis bleibt, also nachhaltig wirken kann, ist es notwendig, den Implementierungsprozess von Council in den Kollegiumsalltag unterstützend zu begleiten.

Warum ist Council für Schulen sinnvoll?

Joe Provisor [Council Trainer, Ehe- u. Familien – Therapeut] fasst es wunderbar zusammen – Übersetzung Heike Talea Esch:

  • Wenn Schüler*innen sich gesehen und gehört fühlen, sind sie besser in der Lage zu lernen.
  • »Resilienz« – die Fähigkeit schwierige Situationen zu bewältigen – ist u.a. von unseren persönlichen Beziehungen abhängig.
  • Wenn Schüler*innen am Council teilnehmen, entwickeln sie GLEICHZEITIG sozial-emotionale und akademische Fähigkeiten.
  • Council fördert folgende sozial-emotionalen Fähigkeiten: Selbstachtsamkeit, Selbstverantwortung, Beziehungsintelligenz, verantwortliches Handeln und verantwortlich Entscheidungen [für sich] treffen.
  • Council fördert die Fähigkeit differenziert zu sprechen und gut zuzuhören. Sprechen und Zuhören sind die Grundlagen von Bildung und die Grundlage der Lese- und Schreibfähigkeit.
  • Wenn Kolleg*innen in einer guten Verbindung miteinander stehen, sind sie froher bei der Arbeit – produktiver und kreativer.
  • Council schafft, was Systemanalytiker eine »Offene Feedback-Schleife« nennen. Offenes Feedback ist essentiell für jede Organisation, um sich weiterzuentwickeln und um wirklich auf die Bedürfnisse der einzelnen Organisationsbestandteile eingehen zu können.
  • Im Eltern-Council lassen sich Eltern gegenseitig an ihrem »Eltern-Wissen«, an ihrer »Eltern-Weisheit« teilhaben, lernen und profitieren voneinander.
  • Eltern-Lehrer*innen-Schüler*innen-Council fördern einen starken Gemeinschaftssinn, einen Sinn für das gemeinschaftliche Anliegen [statt der üblichen Zänkereien, die sonst zwischen verschiedenen Interessen-Gruppen existieren].
  • Council ist die »Kunst der Zusammenarbeit«, ein wesentliches, transportierbares Arbeitsplatz-Werkzeug, dass Schüler*innen in jeden Aspekt ihres persönlichen und professionellen Lebens mitnehmen.
  •  »Restorative Justice« [«opferbezogene Gerechtigkeit»] ist u.a. eine Schul-Disziplin-Strategie, die darauf basiert, Verletzungen zu heilen statt zu bestrafen, ist inzwischen eine verbreitete Strategie in Schulen in den USA. Council ist die Grundlage der restaurativen Gerechtigkeit. Council bildet Gemeinschaft. Wenn es keine Sensibilität für Gemeinschaft an sich gibt, keine Sensibilität für eine tiefe Verbindung zwischen Menschen, dann gibt es auch nichts «wiederherzustellen», keinen Grund dafür, die harte Arbeit auf sich zu nehmen, persönliche Verantwortung zu übernehmen und ernsthaft Konflikte zu lösen. [https://de.wikipedia.org/wiki/Restorative_Justice]

Infobrief »Council in Schulen« [PDF]

Bei Schulkollegien arbeite ich mit meiner Kollegin Heike Talea Esch zusammen.